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Das Buch Hiob
Vorrede vber das Buch Hiob.
DAs Buch Hiob handelt diese Frage / Ob auch den Fromen vnglück von Gott widerfare? Hie stehet Hiob feste / vnd helt / Das Gott auch die Fromen on vrsach / allein zu seinem lobe peiniget. Wie Christus Johan. ix. von dem der blind geborn war auch zeuget. DA wider setzen sich seine Freunde / vnd treiben gros vnd lange Geschwetz / wöllen Gott recht erhalten / das er keinen Fromen straffe / Straffe er aber / so müsse der selbige gesündigt haben. Vnd haben so ein weltliche vnd menschliche gedancken von Gott vnd seiner Gerechtigkeit / als were er gleich wie Menschen sind / vnd seine Recht wie der welt recht ist. WJewol auch Hiob / als der in Todsnöten kompt / aus menschlicher schwacheit zu viel wider Gott redet / vnd im leiden sündiget / Vnd doch darauff bleibet / Er habe solch leiden nicht verschuldet fur andern / wie es denn auch war ist. Aber zu letzt vrteilt Gott / Das Hiob / in dem er wider Gott geredt hat im leiden / vnrecht geredt habe / Doch was er wider seine Freunde gehalten hat von seiner vnschuld fur dem leiden / recht geredt habe. Also füret dieses Buch diese Historia endlich da hin / Das Gott allein gerecht ist / vnd doch wol ein Mensch wider den andern gerecht ist auch fur Gott. ES ist aber vns zu trost geschrieben / Das Gott seine grosse Heiligen / also lesst straucheln / sonderlich in der widerwertigkeit. Denn ehe das Hiob in Todesangst kompt / lobet er Gott vber dem raub seiner Güter / vnd tod seiner Kinder. Aber da jm der Tod vnter augen gehet / vnd Gott sich entzeucht / geben seine wort anzeigen / was fur gedancken ein Mensch habe (er sey wie Heilig er wölle) wider Gott / wie jn dünckt / das Gott / nicht Gott / sondern eitel Richter vnd zorniger Tyrann sey / der mit gewalt fare / vnd frage nach niemands guten leben. Dis ist das höhest stück in diesem Buch / Das verstehen alleine die / so auch erfaren vnd fülen was es sey / Gottes zorn vnd vrteil leiden / vnd seine Gnade verborgen sein.


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